Therapie

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18.09.2025

Mehr aktive Therapie für einen klaren Paradigmenwechsel

Mehr aktive Therapie für einen klaren Paradigmenwechsel

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EGYM hat sich im deutschen Physiotherapiemarkt fest etabliert und wächst stetig. Das ambitionierte Unternehmen setzt auf effektive Trainingstherapie durch smarte Technologie und ein skalierbares Konzept. Wir sprachen mit Stefan Küper, Head of Sales Physio, über die Erfolgsfaktoren im Selbstzahlerbereich.

Lieber Stefan, wie siehst du derzeit den Physiotherapiemarkt in Deutschland?

Der Markt differenziert sich zunehmend. Einige Therapeuten halten an Altem fest – die meisten erkennen, dass die ursprünglichen Ansätze aus den 70ern heute einfach nicht mehr funktionieren. Es braucht heute einen klaren Paradigmenwechsel: weniger passive, mehr aktive Therapie – in allen Facetten. Therapie ist Training – das kann und darf man nicht mehr trennen. Der moderne Therapeut arbeitet nicht mehr einfach nur Rezepte ab. Er ist Gesundheitsdienstleister mit Verantwortung für Genesung, Prävention und Lebensqualität bis ans Lebensende. Das zu erkennen, wird die erfolgreicheren von den weniger erfolgreichen unterscheiden.

Wie bewertest du eure Entwicklung im Bereich Physiotherapie?

Sehr positiv. EGYM ist auch in der Physiotherapie sehr stark und wächst stetig. Smarte Technologie, das Smart-Therapieren-Konzept und auch die strategischen Partnerschaften zahlen sich immer mehr aus. Die Integration weiterer Partner, der Launch der neuen Smart Therapieren 2.0 Online Academy im Herbst – das wird sicher noch einmal einen Standard setzen.

Wir gehen voran. Vor 10 Jahren haben wir damit begonnen, das EGYM Bio Age zu entwickeln. Heute sprechen alle über Longevity, als wäre es ein völlig neues Thema. Wir dürfen natürlich niemals müde werden zuzuhören, hinzuhören, um immer wieder früh dran zu sein. Wir sind insgesamt sehr happy mit der Entwicklung.

Warum positioniert sich EGYM nur im Selbstzahlerbereich?

Das tun wir nicht ausschließlich. In der Schweiz etwa werden EGYM-Geräte im Rahmen der MTT eingesetzt, und mit unserem Partner FPZ bedienen wir auch den Medizinmarkt in Deutschland. Wir denken auch da - rüber nach, den Markt der kassenfinanzierten Leistungen in Zukunft noch mehr zu erschließen. Aber was wir seit Jahren tagtäglich bei unseren Kunden sehen: Der Selbstzahlerbereich ist nachhaltiger, wirksamer und wirtschaftlich stabiler. Klar, Therapeuten mögen und wollen Rezepte. Aber nur weil, das immer so war, heißt das nicht automatisch, dass das auch heute noch die beste Lösung ist.

Wenn wir ehrlich sind - kassenfinanzierte, subventionierte Modelle sind unberechenbar – Ärztemangel, Budgetdeckelung und Bürokratie machen sie schwer skalierbar. In einigen Ausnahmefällen funktioniert das sicher gut, aber in der Breite ist das einfach kein Erfolgsmodell im Vergleich zu professionellen Selbstzahlerkonzepten. Wir streben für die Praxen nach mehr unternehmerischer Freiheit, besserer Planbarkeit und mehr Wirkung – und das habe ich als Betreiber lieber selbst in der Hand, anstatt für immer in der Abhängigkeit zu sein. Wenn die Ressourcen es hergeben, empfehlen wir ganz klar beide Segmente professionell zu bedienen.

In welchen anderen Ländern positioniert ihr euch mit Trainingstherapie?

Länder unterscheiden sich stark – selbst innerhalb von DACH. Das macht es ein wenig komplexer. Aber die grundlegenden Herausforderungen sind überall gleich: Therapeutenmangel, zu viele Patienten, zu wenig Zeit, überlastete Systeme. Die Lösung bleibt dieselbe: Menschen aktivieren, ins Training bringen und ihnen helfen, bessere Entscheidungen für ihre Gesundheit zu treffen. Training ist hier global ein wichtiger Schlüssel und absolut alternativlos.

Ist eure Software mit anderen Anbietern kombinierbar?

Ja – das ist ein zentraler Kern unserer DNA. EGYM ist ein offenes Ökosystem mit über 200 angebundenen Partnern – Gerätehersteller, Verwaltungssoftware, Assessmenttools. Ein tolles Beispiel ist die Cenplex: ein Anbieter einer Praxismanagement-Software aus der Schweiz, die indikationsbezogene Therapie- und Trainingsplanung voll digital und leitlinienkonform abbildet. Unsere Daten fließen nahtlos in solche Systeme – das erhöht Effizienz und Ergebnisqualität in einer völlig neuen Datentiefe.

Auf welche Bereiche legt ihr in der Entwicklung besonderen Fokus?

Du kannst Training nicht neu erfinden. Unser Fokus liegt deshalb auf zwei Bereichen: smarte Technologie, die Patienten den Zugang zu Training maximal erleichtert, ein echtes Erlebnis bietet und ein skalierbares Konzept. Wir wollen Lösungen bieten, die einfach, effektiv und wirtschaftlich sind. Ein Beispiel ist die neue Squat-Maschine und der neue Squat Test – entwickelt basierend auf Kundenfeedback. Gleichzeitig setzen wir im Konzept auf Transparenz, Offenheit und starke Partner, die unsere Lösung sinnvoll ergänzen. Das Ergebnis ist ein stetig wachsendes, praxisnahes Ökosystem, welches in den Praxen über viele Jahre wachsen und erweitert werden kann.

Die Entscheidung für EGYM bedeutet auch eine hohe Investition in die Praxis. Wie sieht euer Konzept zur Refinanzierung aus?

Der erste Teil der Frage ist eine Frage der Perspektive. Wichtig ist zunächst, zwischen Kosten und Investitionen zu unterscheiden. Eine Investition rechnet sich, wenn sie messbaren Mehrwert schafft. Wir begleiten Praxen im Rahmen unseres Smart-Therapieren-Konzepts über vier klar strukturierte Phasen – von Strategie und Marketing über Coaching bis zur Wachstumsphase. Natürlich hat man vor höheren Summen trotzdem erstmal Respekt. Aber das ist gut. Es steigert die Ernsthaftigkeit und die Konzentration und damit am Ende auch den Erfolg. Der Zauber liegt am Ende des Tages in der konsequenten Umsetzung.

Was sind die Stellschrauben für eine erfolgreiche Selbstzahler-Trainingstherapie?

Zentral ist das 100 % Commitment des Betreibers einen gemeinsamen, neuen Weg zu gehen – gegen alle Widerstände. Danach braucht es Veränderungsbereitschaft, Wille und etwas Geduld. Nicht zuletzt die richtigen Werkzeuge und Konsequenz in der Umsetzung. Es gibt keine geheime Formel. Der Erfolg ist oft verblüffend einfach. Viele stehen sich da zu Beginn selbst etwas im Weg und suchen Komplexität, wo sie einfach nicht ist. Therapeuten sind darin häufig hervorragend. Einfachheit, Konsequenz, Durchhaltevermögen – das ist das ganze Geheimnis.

Wie unterstützt ihr Praxisinhaber konkret?

Wir begleiten den kompletten Prozess auf Basis der mittlerweile fast 20 Jahre Erfahrung in der Arbeit mit Physiotherapeuten – von strategischer Planung, über Marketing, Schulung und Technikplanung bis hin zur finalen Umsetzung vor Ort und der langfristigen Begleitung in der Entwicklung. Häufig unterstützen wir auch den Entscheidungsprozess sehr intensiv. Du brauchst als Therapeut einfach diese Sicherheit und das gute Bauchgefühl, u.a. durch Gespräche mit anderen Therapeuten, die den Weg bereits beschritten haben.

Warum ist der Austausch innerhalb der Branche so wichtig?

Weil man eben nicht jeden Fehler selbst machen muss. Der Austausch mit Kollegen ist enorm wertvoll – und du lernst mit anderen Menschen einfach besser. Genau deshalb veranstalten wir regelmäßig Branchenevents, wie den Kongress im Frühjahr oder die Health & Wiesn in München und Health & BBQ in Berlin im September.

Was erwartet die Teilnehmer dort im September? Gibt es etwas Neues?

Bei EGYM gibt es immer was spannendes Neues. Ja, wir werden schon ein paar vor allem konzeptionelle News bringen im September. Allerdings steht dieses Mal tatsächlich das Socializing im Vordergrund. Therapeuten wollen den intensiven Austausch und dem wollen wir auch Rechnung tragen. Deshalb haben wir wieder hochkarätige Gäste und Partner eingeladen, die in kurzen knackigen Vorträgen dem Tag einen Rahmen geben und dann für den konzeptionellen Austausch zur Verfügung stehen. Alles in einem schönen, entspannten Setting. Genau das braucht die Branche: Inspiration und Vernetzung.

Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg weiterhin!

Das Interview führte Philipp Hambloch.

Bild: EGYM


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